Das Kärntner Unterland nach der Volkszählung vom Mai 1939

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Width: 30.0 cm

Height: 21.0 cm

Reference: Suggestive Karten Kärnten

Info

-) Diese Karte ist aus einem Bestand lange nicht inventarisierter Karten der Wiener Wörterbuchkanzlei und ihren Nachfolgeorganisationen. Diese Karten, allesamt Fotokopien, wurden unter dem Begriff "Suggestive Karten Kärnten" zusammengefasst. Der Hintergrund ist folgender: Fast alle dieser Karten besitzen einen eindeutigen Kärnten-Bezug, wobei die sprachliche Situation und das "Grenzlanddeutschtum" eine besondere Rolle einnimmt. Insbesondere die politisch wild umstrittene Frage nach dem "Deutschtum" und dem "Windischen" kommt dabei wiederholt als Thema auf. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Karten aufgrund ihrer thematischen Ausrichtung aus Beständen des "Instituts für Kärntner Landesforschung" stammen, welches der Linguist Eberhard Kranzmayer ab 1942 leitete. Dieses Institut war als Unterabteilung des SS-Ahnenerbes besonders im Sinne der völkischen "Kärntner Wissenschaft" ausgerichtet und beschäftigte sich u.a. mit Fragen der Grenzlandsprachen.

-) Der Begriff der suggestiven Karte trifft im Eigentlichen nicht auf jede Karte aus diesem Set zu, allerdings ist die Grenze zur Suggestivität und Geopolitik fließend. Die suggestive Kartographie, auch "suggestive Kartographik" geht auf den Kartographen A. Hillen Ziegfeld zurück, der auch in dem Set mit einer Karte vertreten ist. Es geht dabei bei der s.K. ganz allgemein um eine dezidiert (geo-)politisch intendierte Darstellungsweise durch spezifische graphische Gestaltungsmittel (Pfeile wie aus dem Bereich der Militärkartographie, starke Kontraste etc.).

-) Zu der vorliegenden Karte: Die Karte, eine Fotokopie, stellt dem Titel nach "Das Kärntner Unterland nach der Volkszählung vom Mai 1939" dar. Dabei wird, wie in der Legende ersichtlich, zwischen Deutschen, Windischen, Slowenen und Koraten unterschieden und der Kartenausschnitt reicht bis nach Jugoslawien (dem heutigen Slowenien).
Man hat es also offenkundig mit einer demographisch ("volklich")-sprachlichen Übersicht der sprachlichen Zustände in Kärnten/Jugoslawien im Jahre 1939 zu tun. Der Urheber und Kontext dieser mit der Hand gezeichneten Karte ist nicht ersichlich.
Stempel von verschiedenen Institutionen sind auf der Karte zu finden und zwar ein Originalstempel vom "Reichsministerium des Innern", ein Originalstempel des "Geographischen Instituts der Universität Wien" (auf der Rückseite der Karte) sowie einen Stempel des "Instituts für Grenz- und Auslandsstudien e.V.", der aber vermutlich auf dem Original der Fotokopie zu finden ist und nicht erst auf die Fotokopie notiert wurde.