Grenze Kärnten/Slowenien (Jugoslawien)/Italien

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Width: 30.0 cm

Height: 21.0 cm

Creation date: 1937 - 1937-12-31

Reference: Suggestive Karten Kärnten

Located at: Wien

Info

-) Diese Karte ist aus einem Bestand lange nicht inventarisierter Karten der Wiener Wörterbuchkanzlei und ihren Nachfolgeorganisationen. Diese Karten, allesamt Fotokopien, wurden unter dem Begriff "Suggestive Karten Kärnten" zusammengefasst. Der Hintergrund ist folgender: Fast alle dieser Karten besitzen einen eindeutigen Kärnten-Bezug, wobei die sprachliche Situation und das "Grenzlanddeutschtum" eine besondere Rolle einnimmt. Insbesondere die politisch wild umstrittene Frage nach dem "Deutschtum" und dem "Windischen" kommt dabei wiederholt als Thema auf. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Karten aufgrund ihrer thematischen Ausrichtung aus Beständen des "Instituts für Kärntner Landesforschung" stammen, welches der Linguist Eberhard Kranzmayer ab 1942 leitete. Dieses Institut war als Unterabteilung des SS-Ahnenerbes besonders im Sinne der völkischen "Kärntner Wissenschaft" ausgerichtet und beschäftigte sich u.a. mit Fragen der Grenzlandsprachen.

-) Der Begriff der suggestiven Karte trifft im Eigentlichen nicht auf jede Karte aus diesem Set zu, allerdings ist die Grenze zur Suggestivität und Geopolitik fließend. Die suggestive Kartographie, auch "suggestive Kartographik" geht auf den Kartographen A. Hillen Ziegfeld zurück, der auch in dem Set mit einer Karte vertreten ist. Es geht dabei bei der s.K. ganz allgemein um eine dezidiert (geo-)politisch intendierte Darstellungsweise durch spezifische graphische Gestaltungsmittel (Pfeile wie aus dem Bereich der Militärkartographie, starke Kontraste etc.).

-) Zu der vorliegenden Karte: Die Karte, eine Fotokopie, stellt das Übergangsgebiet Kärnten/Jugoslawien/Italien dar und beinhaltet vor allem topographische Informationen (Ortspunkte). Da keine Legende beigelegt ist, ist unklar, was die Liniensignaturen und Flächensignaturen auf der Karte genau bedeuten. Auffällig ist hier abermals die kontrastreiche schwarze Einfärbung. Wer der Urheber der Karte ist, wo und in welchem Zusammenhang diese Karte publiziert wurde, ist leider nicht ersichtlich. Stempel von verschiedenen Institutionen sind auf der Karte zu finden und zwar ein Originalstempel vom "Reichsministerium des Innern", ein Originalstempel des "Geographischen Instituts der Universität Wien" sowie eine handschriftliche Aufschrift mit der Information, dass die Karte dem Institut für Grenz- und Auslandsstudien zugeordnet ist und aus dem Jahr 1937 stammt. Diese handschriftliche Notiz ist vermutlich auf dem Original der Fotokopie zu finden und wurde nicht erst auf die Fotokopie notiert.